Heilpflanze Alant
Der Alant (Inula helenium) gehört zur Familie der Korbblütler. Er stammt ursprünglich aus Kleinasien und Zentralasien. Heute wird er in Deutschland, Holland und auf dem Balkan angebaut.
Geschichte: Der Name helenium spielt auf zwei Legenden der Antike an. Helena soll ihre Hände mit den Blüten dieser Pflanze gefüllt haben als sie von Paris nach Troja entührt wurde. Und dort wo Helenas Tränen den Boden benetzten wuchs der Alant. Der Teil der überwiegend verwendet wird ist die Wurzel. Er gehört zu den seit der Antike bekannten Heilpflanzen. Bei Dioskurides, Theophrast und Plinius wird er gegen Krämpfe, Husten, Blähungen und Magenschwäche empfohlen. Plinius erwähnt, das die Gattin des Augustus, Livia, den Alant täglich aß. Sie wurde 88 Jahre alt. Im Mittelalter war er eine hochgeschätzte Heilpflanze die in Form des Weins als Allheilmittel galt.
Volkstümliche und andere Namen: Grosser Heinrich, Brustalant, Darmkraut, Helenenkraut, Altkraut, Darmwurz, Edelwurz, Glockenwurz, Odinskopf und Schlangenkraut
Standort: Der Alant liebt es sonnig und mag einen feuchten und tiefgründigen Boden.
Pflanzenbeschreibung: Der Alant bildet bis zu 2 m hohe behaarte Stängel aus. Die Blüten sind goldgelb und erscheinen von Juni bis September. Sie können bis zu 7 cm im Durchmesser aufweisen. Die typische gelbe Scheibe der Blüte besteht aus gelben, dünnen Strahlenblüten und aus vielen kleinen Röhrenblüten. Die Blätter können bis zu 40 cm groß werden. Der Rand der Blätter ist unregelmäßig gezähnt. Die Blattspreite ist auf der Unterseite filzig behaart und auf der Oberseite kahl. Die Wurzel ist lang und faserig, innen weiß, außen braun, sie schmeckt bitter und riecht scharf. Eine gelblich-braune Rinde umschließt einen harten schwammigen Holzkörper, der kleine, mit glänzender brauner Harzmasse gefüllte Behälter hat, leicht Feuchtigkeit anzieht und in frischem Zustand stark nach Kampfer schmeckt.
Hauptanwendungsgebiete:
- Verschleimung der Atmungsorgane
- Gelbsucht
- Bleichsucht
- Gicht
- Hautausschläge
- Magenbeschwerden
Heilanzeigen:
- auswurffördernd
- schleimlösend
- magensekretionsfördernd
- appetitanregend
- verdauungsfördernd
- gallenflussanregend
- wassertreibend
Inhaltsstoffe:
- Sesquiterpenlactone mit Alantolacton
- Inulin
- Kieselsäure
- Triterpene
- Sterole
- Polyacetylen
- Kampfer
- Ätherische Öle
- Bitterstoffe
Verwendete Pflanzenteile:
- Wurzel
Anbautipps:
- tiefgründiger, humoser, wasserhaltende Böden
- möglichst steinfrei
- keine Staunässe
- ist frostverträglich
Sammelzeit:
- März – April
- September – November
Sammeltipps:
- Wurzeln gründlich waschen
- zerteilen um das Trocknen zu beschleunigen
- am besten lose im Jutesack lagern
Anwendungen:
!!!Vorsicht bei der Anwendung, Helenin kann allergen wirken, also vorsichtig dosieren!!!
Pulver:
- die trockene Wurzel schälen, zerschneiden und zu Pulver zerstoßen
- mehrmals am Tag 0,5 – 1 g einnehmen
- oder 8 – 16 g des Pulvers werden mit 180 g heißem Wasser übergossen, das Ganze aufgelöst und hiervon alle 2 Stunden 1 – 3 Eßlöffel voll einnehmen
Sud:
- 15 – 30 g Alantwurzeln mit 270 g Wasser einkochen
- davon alle 2 Std 1 – 2 Eßl. einnehmen
- oder als Mittel gegen Flechten oder langwierige Hautausschläge
Salbe:
- 180 g Wurzeln in 360 g Wasser weichkochen
- durch ein Sieb treiben
- den Brei mit 120 g Margarine oder Butter vermengen
Tee:
- 30 g Alantwurzeln mit 12 g Süßholzwurzeln in 1 Liter kochendes Wasser 10 min. ziehen lassen
Wein:
- 30 g frische Alantwurzeln sauber waschen
- in Scheiben schneiden
- mit 30 g 80 %igen Weingeist anfeuchten
- das Gemisch zwei Tage lang mit 960 g Weißwein an der Sonne oder einem anderen warmen Ort ziehen lassen
- dann auspressen und durchseihen